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Ivana Bašić: Metempsychosis - The Passion of Pneumatics

Die Ausstellung "Metempsychosis: The Passion of Pneumatics" zieht sich wie ein Ritus durch beide Etagen des Schinkel Pavillons und versammelt Skulpturen, Videos, Zeichnungen sowie ein großformatiges pneumatisches Herzstück in Bašićs poetisch tief nuancierter Materialsprache.

Photography by Sarah Ringrave

– Photography by Sarah Ringrave

Ein Sturm wirbelt durch das historische Gebäude des Schinkel Pavillons und mit ihm wehenStaubwolken durch die erste institutionelle Einzelausstellung der in New York lebenden Künstlerin Ivana Bašić (geb. 1986 in Belgrad, Serbien).

Bašićs humanoide Skulpturen sprechen über ihre Kindheitserfahrungen, geprägt von Krieg, Gewalt, Brutalität und körperlichem Eingeschlossen sein während des Zusammenbruchs ihres Heimatlandes Jugoslawien in den 1990er Jahren und thematisieren intergenerationelle Trauma, des posthumanistischen Feminismus und der Suche nach Unsterblichkeit. Jene Thematiken werden durch die entwaffnend zarten Körper gebrochen, die sich an Stützstrukturen, wie Rohre und Prothesen klammern.

Im Zentrum der Ausstellung steht eine sieben Meter breite, raumspezifische Skulptur, die den gesamten Ausstellungsraum im ersten Stock einnimmt. Zwischen zwei großen Glasscheibenzerschlagen kleine Metallhämmer im Kern der Skulptur graduierlicheinen Alabasterstein zu Staub, der mit dem wehenden Sturm aufwirbelt. Die durch Luftdruck angetriebenen, sich wiederholenden Bewegungen der Hammer sind auf den Rhythmus des Atems der Künstlerin abgestimmt und erinnern an die gnostische Idee des Pneuma, was im Griechischen gleichsam „Atem” und „Geist” bedeutet. In den Lehren der Gnosis sind Pneumatiker die höchste Ordnung der Wesen –jene, die vom „Atem des Lebens”, dem Geist, der über den materiellen Bereich hinaus transformiert, angetrieben werden. 

Im Erdgeschoss sind die Besuchenden eingeladen, weitere Skulpturen in verschiedenen Stadien der Verwandlung zu erkunden. Zeichnungen, die an Gebärmutterformen, Nebel und zelluläres Leben erinnern, erscheinen wie die Brutstätte der Skulpturen. In mehreren von ihnen sind fleischfarbene Hautfalten von glänzenden Bronzepanzern umgeben, die das zarte Fleisch zu schützen scheinen.

Laufzeit: Fr, 07.06.2024 bis So, 01.09.2024

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